Belgisch-Deutscher Schüleraustausch im Rahmen von Erasmus+ Erinnerungskultur in Europa – Lernen aus der Geschichte

Seit dem Jahr 2022 findet an unserer Schule der Austausch mit dem Saint Lodewijks College in Brügge statt. Unsere Partnerschule ist bereits Teil unseres Erasmus+ Projektes „ROTA“ und startete zunächst als Ersatz-Austausch für das aufgrund von Corona entfallene ROTA-Projekt zwischen 2020 und 2023. Doch auch nach Wiederaufnahme des ROTA-Projektes nach der „Corona-Pause“ hat sich dieser Austausch nun als fester Bestandteil an unserer Schule etabliert, da die Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler zu positiv und die Inhalte zu wichtig waren und sind, als dass dieses Projekt wieder beendet werden könnte.

Das von Erasmus+ geförderte Austauschprogramm beschäftigt sich mit der Bedeutung der Erinnerungskultur an die beiden Weltkriege. Ziel des Austauschs ist es, nicht nur historische Fakten zu vermitteln, sondern gemeinsam Wege zu finden, wie junge Menschen heute Verantwortung für ein friedliches und solidarisches Europa übernehmen können.

Der erste Teil des Austauschs findet in Belgien statt, einem Land, das besonders stark von den Kämpfen des Ersten Weltkriegs betroffen war. Die Schülerinnen und Schüler besuchen ehemalige Schlachtfelder und Soldatenfriedhöfe in der Region rund um Ypern (Ieper). Besonders eindrucksvoll ist dabei der Besuch des Museums In Flanders Fields, das auf eindrückliche Weise die Schrecken des Krieges, aber auch die Bedeutung von Frieden und Versöhnung thematisiert. Die Teilnehmenden setzen sich vor Ort mit den individuellen Schicksalen der Opfer auseinander und reflektieren die bis heute spürbaren Folgen dieses Krieges.

Im zweiten Teil des Austauschs reisen die belgischen Schülerinnen und Schüler nach Deutschland. Dort steht die Auseinandersetzung mit der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg im Mittelpunkt. Neben dem Besuch der Stadt Köln, die durch Luftangriffe und Krieg schwer zerstört wurde, nehmen die Teilnehmenden an einer historischen Stadtführung in Hattingen teil. Anhand konkreter Orte und Biografien wird deutlich, wie sehr auch diese Region unter den Folgen des Nationalsozialismus und des Krieges gelitten hat.

Das Austauschprojekt verbindet historische Bildung mit gelebtem europäischen Austausch. Durch die gemeinsamen Erkundungen, Diskussionen und Begegnungen lernen die Jugendlichen, wie wichtig die Erinnerung an die Vergangenheit für die Gestaltung einer friedlichen Zukunft ist. Der persönliche Kontakt über Grenzen hinweg fördert nicht nur das gegenseitige Verständnis, sondern macht auch deutlich, dass Frieden in Europa keine Selbstverständlichkeit ist – sondern eine Aufgabe für jede Generation.