Im Heiligen Land - das Gymnasium Waldstraße in Israel

Im Heiligen Land – das Gymnasium Waldstraße in Israel

Aller Anfang ist schwer. Das gilt in besonderem Maße für den Austausch, der das Gymnasium Waldstraße und die Nisui High School in Jerusalem seit Dezember 2019 verbindet. Nach einem ersten Besuch von 15 Hattinger Schüler:innen des Abschlussjahrganges musste der israelische Gegenbesuch in Hattingen eine Woche vor dem pandemiebedingten Shutdown abgesagt werden. Zwei Jahre und viel Geduld hat es gebraucht, bis vom 15. bis 22. Dezember 2022 15 israelische Schüler:innen, ihr Schulleiter und eine Kollegin zu Gast an der Waldstraße sein konnten. Eine gelungene Premiere kurz vor Weihnachten, bei der die israelischen Gäste die deutsche Winterkälte und die Wärme deutscher Gastfreundschaft erleben konnten. Der Hattinger Weihnachtsmarkt, Besuche in Köln und Münster, Eislaufen, sogar Skilaufen in Neuss waren Highlights dieses Besuches.

Unser Gegenbesuch in Jerusalem, geplant für den 28.2. bis 7.3.2023, erhielt erst drei Tage vor dem Abflug grünes Licht: Die Sicherheitsbehörden in Israel hatten nun keine Bedenken mehr und es konnte losgehen. Um 3 Uhr nachts stiegen Ende Februar 12 Schülerinnen und 2 Schüler in Begleitung ihrer beiden Lehrkräften am Gymnasium Waldstraße in den Bus zum Flughafen Brüssel. Nach 4 Stunden Flug nahmen die israelischen Schüler:innen als Empfangskommitee ihre Hattinger Gäste in die Arme. Mit der Bahn ging es im Anschluss nach Jerusalem zu den Gastfamilien.

Die deutschen Gäste wurden in ihren Familien liebevoll umsorgt und bekamen so Einblicke in das „normale“ Leben in großen Familien auf kleinem Raum, mit zwanglosen Besuchen bei Freunden und Ausflügen am Sabbat, aber auch Erfahrungen mit jüdischer Religion und Kultur.

Die nächsten Tage waren gefüllt mit viel Programm und verschiedenen Gelegenheiten, die Nisui High School und ihre besonders herzliche Schulgemeinschaft zu erleben. Die deutschen Gäste waren überall mit dabei: das Purimfest in der Schule mit abendlicher Party und am Sonntag mit Verkleidung sowie Kostümwettbewerb, ein gemeinsames Picknick im Park hinter der Schule, Einblicke in den Unterricht und Vieles mehr – Schule als Lebensraum, wie wir es in Deutschland so meist nicht kennen.

Zu sehen gab es noch viel mehr: der Mahane Yehuda Markt mit seinen landestypischen Köstlichkeiten, die Führung durch die Altstadt mit Besuch der Grabeskirche, der Klagemauer und der archäologischen Grabungen am Fuße des Tempelberges, die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und das Israel-Museum und schließlich eine Fahrt am Toten Meer entlang zur Festung Masada, dem letzten Zufluchtsort jüdischen Widerstandes während der römischen Besatzung im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt. Und dann das Highlight: ein ausgiebiges Bad im Toten Meer, besser gesagt, auf dem Toten Meer, denn ein „Eintauchen“ ist wegen des hohen Salzgehaltes nicht möglich.

Am letzten Tag hieß es Abschied nehmen. Nach einer vormittäglichen Führung durch die alte Stadt Jaffa ging es dann von Tel Aviv zurück nach Deutschland. Ein Abschied unter Tränen, aber mit dem Versprechen: bis nächstes Jahr in Jerusalem!

Die Planungen für den nächsten Austausch laufen schon, die Anmeldungen beginnen nach den Osterferien und bereits jetzt zeichnet sich großes Interesse ab: Nach den begeisterten Berichten unserer Schüler:innen keine Überraschung, denn wann wird einem schon so etwas geboten?

Zurück