Im Schülerlabor saßen wir in der Tinte…

Früher haben Lehrer sie gehasst, heute sind sie froh, wenn Schüler diese nützlichen Schülerhilfen überhaupt noch benutzen und nicht einfach alles durchkrakeln. Es geht um, na klar – Tintenkiller.

Um in die Geheimnisse der Tinte bzw. der Tintenkiller eingeweiht zu werden, fuhr unsere Klasse, die 7c, am 10. Februar 2017 mit Frau Dr. Sommer in das Alfried-Krupp-Schülerlabor nach Bochum.

Am Anfang wurden wir von einer netten Dame namens Anja empfangen. Sie teilte uns Spinde zu, in denen wir unsere Taschen und Jacken deponieren konnten.

Dann gingen wir, mit einem Stift bewaffnet, in einen normalen Raum mit vielen Tischen. Dort bekamen wir Zettel, auf denen die Geschichte der Tinte beschrieben war: Zum Beispiel bestand die allererste Tinte aus Ruß, Wasser und Bindemitteln. Außerdem lagen kleine Experimentierheftchen auf unseren Tischen, in denen Informationen über die fünf Versuche standen, die wir später mit Tinte und Tintenkiller durchführen sollten.

Leider mussten wir erst die Sicherheitsregeln über uns ergehen lassen, zum Beispiel, dass man sich, bevor man wieder aus dem Labor geht, die Finger wäscht, dass Mädchen sich ihre Haare zusammenbinden müssen oder dass man seine Geräte immer abwäscht, wenn man fertig ist. Aber Ordnung muss auch hier sein oder hier vielleicht sogar besonders…

Schließlich zogen wir uns professionelle Kittel und lustige Brillen an und ab ging es ins Labor. Anja erklärte uns noch einige Geräte, zeigte uns unsere Plätze und dann ging es los.

Die Experimente waren echt cool! Zuerst haben wir eine Destillation durchgeführt, bei der Ethanol, Kupfersulfat und Wasser eine Rolle spielten. Ethanol und Kupfersulfat blieben zusammen weiß, aber Wasser und Kupfersulfat nahmen eine blaue Farbe an. Durch diese Färbung konnte man mit Hilfe des Kupfersulfats also Wasser nachweisen. Bei dem zweiten Experiment haben wir unsere eigene Tinte aus Eichenrinde hergestellt und sie zusammen mit Leitungswasser in einen Magnetrührer gegeben. Nach 3 Minuten Umrührzeit kamen noch 10 ml Eisenchlorid-Lösung sowie Gummi arabicum hinzu. Unsere „Gallustinte“ musste nun noch filtriert und dickflüssig gerührt werden – ungewohnt braun, aber fertig!

Nach dem zweiten Versuch gönnten wir uns eine Frühstückspause in der Caféteria. Man konnte uns lediglich von den ganzen alten Studenten dadurch unterscheiden, dass wir keinen Kaffee tranken, dafür aber begeistert Pommes mit Currywurst aßen.

Im 3. Versuch testeten wir das Innere eines Tintenkillers, indem wir drei verschiedene Tinten (blau, rot, braun = Gallustinte) mit der Tintenkiller-Lösung versetzten. Dabei stellten wir fest, dass nur die blaue Tinte verschwand, während die beiden anderen Farben lediglich heller wurden. Der vierte Versuch war relativ einfach. Wir gaben die entfärbte Tintenlösung mit einem kleinen Stück Hefe in ein Reagenzglas und fügten noch 2 ml Wasserstoffperoxid hinzu. Die Hefe brachte die Lösung zum Sprudeln (Sauerstoff wird aus Wasserstoffperoxid freigesetzt) und stieg später selbst nach oben. Der freigesetzte Sauerstoff reagiert dann mit der farblosen Tinte zu blauer Tinte. Das ist eine chemische Reaktion. Im letzten Versuch testeten wir, woraus die Tintenkiller-Lösung besteht. Dazu nahmen wir mit einem Magnesiastäbchen ein bisschen destilliertes Wasser sowie eine Natriumverbindung bzw. eine Kupferverbindung auf und hielten es in eine Bunsenbrennerflamme. Das Ergebnis war eine normale orange Flamme bei der Natriumverbindung, eine grüne Flamme bei der Kupferverbindung. Dann strichen wir ein Stäbchen mit dem Tintenkiller ein und erhielten ebenfalls eine normale orange Flamme, was unser Beweis dafür war, dass Killer aus Natriumverbindungen bestehen.

Insgesamt haben wir viel gelernt und fanden das Schülerlabor toll! Der Ausflug mit Frau Sommer war ein tolles Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde.

Linnea Steffen (7c)

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