Polenaustausch
Unser deutsch-polnischer Austausch:
Hattingen – Siemianowice (Schlesien)
18.-25.09. 2018
Besuch in Krakau
Vanessa
Unser erster Tag des Austauschs begann für uns alle aufgrund des Fluges sehr früh. Unser Treffpunkt war der Dortmunder Flughafen um 6:30 Uhr. Als wir einige Zeit später alles erledigt hatten und im Flugzeug saßen, startete dieses um ca. 8:30 Uhr. Wir landeten um 10:00 Uhr am Flughafen von Katowice, wo uns bereits eine polnische Lehrerin und drei unserer Austauschpartner empfingen. Mit zwei Bussen fuhren wir zur polnischen Schule in Siemianowice, in der uns ein kleines Frühstück bereitgestellt wurde. Wir wurden herzlich empfangen, auch von der Schulleiterin, welche sich kurz vorstellte. Etwas später trennten sich dann unsere Wege fürs erste und jeder fuhr mit seinem Austauschschüler zu dessen Zuhause. Nachdem wir ca. 2-3 Stunden Freizeit hatten, um anzukommen und die Koffer auszupacken, trafen wir uns in Katowice, um dort eine kleine Führung durch die Stadt zu machen. Dabei gingen wir auch ins Schlesische Museum. Später am Abend sind wir dann alle gemeinsam zum Bowling gefahren und haben dort die restliche Zeit verbracht, bis wir schließlich am späten Abend wieder alle nach Hause zu unseren Austauschfamilien gefahren sind.
Am meisten beeindruckt hat mich die Umgebung, sowohl in der Stadt als auch in der ländlichen Gegend, weil es anders aussah als in Deutschland. Obwohl es so schlicht war, sah es unglaublich schön aus.
Am meisten überrascht hat mich das Angebot an Essen in den Supermärkten und auch in den großen Shopping-Centern, weil es sehr ähnlich zu den Einkaufsläden in Deutschland war… nur etwas ungeordneter.
Am meisten gefreut habe ich mich über die Umgebung, neues zu sehen und die Sprache, weil ich sehr gerne andere Länder kennenlerne und bereise.
Am besten in Erinnerung bleiben wird mir das Haus, in dem ich gewohnt habe, und meine Tauschfamilie, da ich mich dort, obwohl ich mich anfangs gewöhnen musste, sehr wohl gefühlt habe.
Das kann ich jetzt auf Polnisch sagen:
cześć (Hallo), lubię kiełbasę (ich mag/esse gerne Wurst), lewo/prawo (links/rechts), dziękuję (danke), dzień dobry (Guten Tag), tak/nie (ja/nein)
Besuch in Krakau (2)
Nora
An unserem zweiten Tag in Polen, Mittwoch, der 19.09.2018, stand für unsere Gruppe ein Tagesausflug nach Krakau auf dem Programm. Wir haben uns um 9 Uhr morgens in Katowice am Busbahnhof getroffen, von wo aus wir mit einem Reisebus 2 Stunden bis in die Stadt gefahren sind. In Krakau angekommen begann unsere Tour mit einer Führung, geleitet von der polnischen Lehrerin Frau Wrobel durch die Altstadt. Das Highlight der Tour stellte die Wawel-Burg dar, welche sich direkt neben dem durch die Stadt fließenden Fluss Wisła befindet. Auf dem Rückweg sahen wir viele alte und schöne Gebäude sowie das Florianstor mit zahlreichen Gemälden. Am Ende unserer privaten Führung haben wir uns den Hauptmarkt Krakaus mit den bekannten Stoffhallen und der Marienbasilika angeschaut. Dort hatten wir Freizeit, die wir sowohl zum Essen als auch zum Einkaufen nutzen konnten. Bevor wir wieder in den Bus gestiegen sind, um zurück nach Katowice zu kommen, waren wir in der Galeria Krakowska shoppen.
Am meisten beeindruckt hat mich der Ausflug nach Krakau, da man dort die polnische Kultur kennenlernen und beeindruckende Gebäude sehen konnte.
Am meisten überrascht hat mich der Wandertag mit der gesamten Schule, weil es aus unserer Sicht merkwürdige Aufgaben für die Schüler zu meistern gab.
Am meisten gefreut habe ich mich über die Gastfreundschaft und Gastgeschenke der polnischen Schüler, weil sie alles dafür getan haben, damit wir uns bei ihnen wie zu Hause fühlen.
Am meisten in Erinnerung bleiben wird mir die gesamte Austauschgruppe, da wir alle gute Freunde geworden sind.
Besuch in Krakau (3)
Paulin
Am meisten beeindruckt hat mich, dass die älteren Schüler sich so viel Mühe gegeben haben die neuen Schüler die in die Jahrgangsstufe 10 kommen aufzunehmen und sie willkommen zu heißen. Denn die Schüler der Klassen 11 und 12 haben die MATEJA Wanderung alleine geplant und organisiert, die Wanderung war so ähnlich wie eine Schnitzeljagd aufgebaut mit vielen Spielen und Aufgaben, welche die jüngeren Schüler absolvieren mussten und am Ende gab es auch noch ein gemeinsames Essen am Lagerfeuer.
Am meisten überrascht hat mich, dass die Schule sich so dafür einsetzt das alle Schüler zusammen und auch die Lehrer eine Gemeinschaft bilden, denn im Vergleich zu einer deutschen Schule hatte diese polnische Schule allgemein weniger Schüler, aber die Schule setzt sich sehr dafür ein dass alle ein gute Verhältnis haben und eine große Gemeinschaft bilden.
Am meisten gefreut habe ich mich darüber, dass wir als deutsche Austauschschüler so lieb in die Gemeinschaft aufgenommen wurden und die Bräuche und Sitten der Schule kennenlernen durften.
Am meisten in Erinnerung bleiben werden mir die Lieder, die wir dort alle zusammen gesungen haben, weil es so normal für die Schüler war und alle dabei sehr viel Spaß hatten.
Das kann ich jetzt auf Polnisch sagen:
Hallo cześć , Guten Appetit smacznego
Danke dziękuję , Guten Morgen dzień dobry
Besuch in Krakau (4)
Marla
Freitag, der 21.9.2018: Dieser Tag begann für mich ziemlich früh. Für meine Austauschpartnerin und mich startet dieser Tag nämlich mit Schule. So nahm ich an Geographie, Spanisch und Mathe teil, wo ich jedoch wegen meinen kaum vorhandenen Polnischkenntnissen eher wenig bis kaum etwas verstand, bevor wir uns nach einer kurzen Besprechung auf den Weg nach Auschwitz machten. Die Fahrt war recht lang und vermutlich besonders für unsere kranken Gruppenmitglieder eine Herausforderung. Es war ein sehr sonniger und warmer Tag, der ein wenig von der eigentlichen Aura dieses schrecklichen Ortes nahm, die erschreckenden Eindrücke aber nicht milderte. Unsere Erste Tour ging durch das Konzentrationslager Auschwitz I. Es vermittelt schon allein ein seltsames, bedrückendes Gefühl auf das Eingangstor mit den Worten ‚Arbeit macht frei‘ zuzugehen und die Baracken dahinter zusehen. Man weiß, was hier passiert ist und ist nicht ganz ohne Furcht, was man hier in diesem Komplex zu sehen bekommt wird, auch wenn man von seinen Lehrerinnen etwas drauf vorbereitet wurde. Egal, was man bis zu diesem Zeitpunkt weiß, diese Fotos, Sammlungen von persönlichen Gegenstände der Häftlinge und offiziellen Dokumente rauben einem fast den Atem. Wir bekamen Räume voller abgeschnittener Haare, Schuhe oder Koffer zu sehen, die alle nur einen Bruchteil der Insassen widerspiegeln und dennoch in ihren Mengen ein erschütterndes Bild hinterlassen. Ebenso die Haufen Brillen, Kinderschuhe oder leere Dosen des Gases Zyklon B, welches in den Gaskammern genutzt wurde, oder vor der „Todeswand“ zu stehen und sich die Zahlen, die einem genannt werden, bildlich der Vorstellung entziehen. Die Führung durch Auschwitz-Birkenau, dem Vernichtungslager des Auschwitz Komplexes war nicht weniger schlimm. Wir liefen deutlich mehr über offenes Gelände und es war ziemlich viel bereits zerstört worden, so das von vielen Baracken nur noch ein Kamin übrig war. Dennoch konnten wir eine von innen besichtigen und viel über die “Lebensverhältnisse“ der Häftlinge erfahren. Am Ende unseres Besuches zündeten wir noch eine Kerze an und legten Blumen an den Gendenktafeln am Ende der Bahnschienen, in unmittelbarer Nähe zu den Ruinen zwei der Krematorien, ab und gedachten all der Opfer des Holocaust und besonders denen aus Auschwitz. Für mich war dies eine wichtige Erfahrung und ich bin froh, da gewesen zu sein. Man begreift deutlich intensiver, was damals schreckliches passiert ist, wenn man sich mit einen der schlimmsten Orte des Geschehens beschäftigt, ihn besichtigt und sich all die erhaltenen Habseligkeiten und Fotos der Häftlinge anschauen kann.
Nach diesem langen und emotionalen Tag hatten wir uns eine Erholung verdient und schlossen ihn ab indem wir zusammen mit einem weiteren Austauschpaar bei uns das Volleyball Spiel Polen gegen Argentinien ansahen. Leider verlor Polen…
Am meisten beeindruckt hat mich, dass ich ein eigenes Zimmer bei meiner Gastfamilie hatte, obwohl sie nur in einer Wohnung leben und die Arbeitersiedlung, in der die Bewohner zu leben ihre Siedlung kaum verlassen müssen, da es u.a. nicht nur eine Schule, eine Kirche und eine Bäckerei, sondern auch ein Krankenhaus, Polizei und Post und ein Schwimmbad gab.
Am meisten überrascht hat mich, dass bei der Schulwanderung und den Spielen wirklich alle mitgemacht haben und auch die Lehrer verkleidet waren. Ich finde das ist eine sehr schöne Tradition auch wenn ich, wie ich meine Stufe kenne, bezweifle, dass das bei allen gut ankommen würde, wenn es bei uns eingeführt werden sollte.
Am meisten gefreut habe ich mich wie sehr meine Gastfamilie versucht hat, trotz mangelnden Englisch- und Deutschkenntnisse, mit mir zu kommunizieren und mich aufgenommen hat, obwohl Magda nicht mit in Deutschland war und über das Video, das Kinga von ihrem Aufenthalt bei uns gemacht hat.
Am besten in Erinnerung bleiben wird die Gastfreundschaft meiner Gastfamilie
Das kann ich jetzt auf Polnisch sagen:
tak/nie (ja/nein) | dziękuję (danke) | cześć (Hallo/Tschüß) | dobrze (gut) | dobranoc (gute Nacht) | dzień dobry (guten Tag) | jabłko, chleb, woda (Apfel, Brot, Wasser)
Besuch in Krakau (5)
Sarah
Am Samstag (22.09) stand ein Besuch im Schlesischen Unterhaltungspark (Katowice/Chorzów) auf unserem Programm. Da wir uns erst gegen Mittag am Park treffen wollten, konnten wir alle etwas länger schlafen. Wir trafen uns also gemeinsam vor dem Park und sind erstmal 15 Minuten, zu dem im Park stehenden, Planetarium gelaufen. Von dort aus ging es dann zum Schlesischen Fußballstadion, wo wir eine Gondelfahrt über den gesamten Park gebucht hatten. Der Park ist sehr groß und es gab viele verschiedene Attraktionen, wie zum Beispiel einen Vergnügungspark zu sehen. Nachdem die Gondelfahrt beendet war, sind wir von dem Park zu einem der größten Shoppingcentren gelaufen. Dort hatten wir dann Freizeit, bis wir uns am Abend zum gemeinsamen grillen wiedergetroffen haben, um das Volleyballspiel Polen gegen Frankreich zu schauen.
Am meisten beeindruckt hat mich Krakau, wegen den vielen schönen alten Gebäuden und der historischen Altstadt.
Am meisten überrascht hat mich der Schulausflug mit allen Schülern und Lehrern, weil ich das vorher nicht von einer Schule kannte.
Am meisten gefreut habe ich mich über den Ausflug nach Krakau und die Gastfreundschaft der Austauschschüler, weil man sich willkommen gefühlt hat.
Am besten in Erinnerung bleiben wird mir die gemeinsame Zeit mit den Austauschschülern und die gemeinsamen Aktivitäten, weil es schön ist, eine neues Land und die Kultur dort kennengelernt zu haben.
Das kann ich jetzt auf Polnisch sagen: dziękuję (danke), dzień dobry (Guten Tag), cześć (Hallo)
Blumenniederlegung in Auschwitz Birkenau
Johanna
Am Dienstag, den 24.09.2018, stand für mich und meinen Austauschpartner eine Stunde Chemieunterricht auf dem Plan. Am Anfang der Stunde – um 08:30 Uhr – wurde eine kurze Überprüfung der letzten Stunde geschrieben und danach bestand der Unterricht daraus, dass die Lehrerin verschiedene Rechnungen an der Tafel und YouTube-Videos mit Versuchen zeigte. Da ich aber leider kaum Polnisch spreche, war „Valenzelektronen“ das einzige Wort, das ich verstanden habe. Etwa eine Zeitstunde später war der Schultag für uns beendet, da wir an diesem Tag die historische Arbeitersiedlung Nikiszowiec, auf Deutsch Nickischschacht, besichtigen würden, die 45 Minuten mit dem Bus von Siemianowice im Osten der Stadt Kattowitz liegt. Diese Siedlung wurde für Bergleute der Gieschegrube von 1908 bis 1915 und von 1920 bis 1924 nach Plänen der Berliner Architekten Emil und Georg Zillmann gebaut und besteht aus neun Ziegelblöcken und einer Kirche. Nach einem kurzen Stadtrundgang gingen wir in das einzige geöffnete Café, um uns aufzuwärmen und ein zweites Frühstück – Kuchen, regionaltypische Zimtbrötchen, Kaffee oder Tee – zu uns zu nehmen. Danach fuhren wir wieder zurück nach Siemianowice und hatten noch einmal Zeit mit unseren Gastfamilien, was für mich Mittagessen und UNO spielen bedeutete, bevor wir um 16 Uhr wieder in der Schule sein sollten, um den Abschiedsabend mit den Eltern und Geschwistern unserer Austauschpartner vorzubereiten. Für das gemeinsame Essen sollten wir Kartoffeln, Möhren, saure Gurken und Äpfel in maximal zentimetergroße Würfel schneiden und mit Erbsen und Mayonnaise vermischen, was einen Kartoffelsalat polnischer Art ergibt; dazu wurden Würstchen gegrillt. Um 18 Uhr kamen die Gastfamilien und wir aßen gemeinsam in einem Aufenthaltsraum der Schule an einem langen Tisch. Die Verständigung während des Essens lief abwechselnd auf Polnisch, Deutsch und Englisch, aber selbst wenn man etwas nicht verstanden hatte, konnten die Austauschpartner dies meist übersetzen. Zum Abschluss wurde ein Film mit Material von dem Austausch bei uns im Juni gezeigt, der einem noch einmal alles, was wir in Deutschland schon zusammen gesehen und erlebt hatten, in Erinnerung gerufen hat. Schließlich mussten wir uns von den anderen Gastfamilien verabschieden und zuhause unsere Sachen packen, da am nächsten Tag die anstrengende Rückreise bevorstand.
Am meisten beeindruckt hat mich Krakau, weil es eine gut erhaltene mittelalterliche und wunderschöne Stadt ist; dabei insbesondere das gotische Wawel-Schloss und die Straßenkünstler an jeder Ecke.
Am meisten überrascht hat mich, dass in Polen viel mehr schwarzer Tee getrunken wird, als ich erwartet hatte, und einem dieser auch oft angeboten wird.
Am meisten gefreut habe ich mich über die Teilnahme am Wandertag der Schule, weil alles sehr persönlich und individuell gestaltet werden konnte, da die Schule viel kleiner als unsere ist.
Am besten in Erinnerung bleiben wird mir wahrscheinlich unser Besuch in Auschwitz, weil man alles, wie zum Beispiel den Bahnsteig, den man vorher nur auf Fotos und in Dokumentationen gesehen hat, nun in der Realität erleben konnte.
Das kann ich jetzt auf Polnisch sagen: Jeszcze jedno piwo. (Noch ein Bier.)
Die polnischen und deutschen Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam am „Internationalen Tag des Friedens“ Blumen zur Erinnerung an die Ermordeten niedergelegt
Ehemaliges Arbeiterwohnviertel in Katowice
Industriekultur in Siemianowice
Industriekultur in Siemianowice (2)