Es ist gerade einmal drei Monate her, dass ich einen Nachruf auf Frau Dr. Christine Greul schreiben musste. Nun erhielten wir die traurige Nachricht, dass Joachim Greul, ihr Ehemann und ebenfalls ein ehemaliger Kollege des Gymnasiums Waldstraße, am 2. November 2023 nach langer Krankheit, aber doch jetzt unerwartet, verstorben ist.
Joachim Greul wurde zwar in Bayern geboren, zog aber bald mit seinen Eltern nach Mönchengladbach, was übrigens für seine fußballerischen Sympathien entscheidend war. Er studierte dann an der Ruhr-Universität Bochum Germanistik und Geographie und kam schließlich 1975 als Deutsch- und Erdkundelehrer zum Gymnasium Waldstraße.
Damit war er der erste der vier Greuls an unserer Schule, und er verließ sie auch als letzter der vier, also nach der Pensionierung Christine Greuls und nachdem Marietta und Sebastian das Abitur gemacht hatten.
Für die Schule war er von herausragender Bedeutung, und im Kollegium wurde er von den „Alten“ wie den „Jungen“ gleichermaßen geschätzt, ebenso wie von den Schülerinnen und Schülern.
Man erkennt das leicht, wenn man sich seine – neben dem Unterricht – zusätzlichen Funktionen ansieht. Er leitete die Lehr- und Lernmittelverwaltung, er war Koordinator der gymnasialen Oberstufe, und als Sicherheitsbeauftragter war er u.a. verantwortlich für zahlreiche Feueralarme, die zum Glück stets nur Proben waren. Immer wieder wählte ihn das Kollegium in die Schulkonferenz und in den Lehrerrat, dessen Vorsitz er immer wieder, viele Jahre lang, innehatte. Da vertrat und koordinierte er ausgleichend und erfolgreich die Interessen der Lehrerschaft, und ganz nebenbei organisierte er auch zahlreiche Lehrerausflüge (bis die Bezirksregierung diese Veranstaltungen dann nicht mehr genehmigte, was wir alle schwer verständlich fanden). Ganz unbestritten war er eine zentrale Persönlichkeit für das Funktionieren der Schule und den Zusammenhalt aller, die dort lehrten oder lernten. Das Schulleben und das bekannterweise gute Schulklima wurde entscheidend von ihm geprägt – über 33 Jahre lang!
Joachim Greul war zudem ein großer Sportler: Er spielte Tennis, Volleyball und Fußball; die beiden letztgenannten Sportarten jahrzehntelang regelmäßig beim „Lehrersport“ am Freitagnachmittag. Auch nach seiner Pensionierung im Jahre 2008 nahm er regelmäßig teil und betrieb zusammen mit anderen „Ruheständlern“ zusätzlich noch einen Sport, nämlich die etwas altmodische, angeblich seniorengerechtere - aber doch ziemlich anstrengende, wie ich aus eigener Erfahrung weiß - Sportart „Faustball“.
Wir waren alle sehr bestürzt, als wir von seiner Erkrankung erfuhren, und dann doch wieder optimistisch, als er sie energisch und durchaus lange Zeit erfolgreich bekämpfte und in Schach hielt. Nun ist er leider doch, gerade drei Monate nach seiner Frau, verstorben. Ich bin sicher, dass viele Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer ihn in guter Erinnerung behalten werden. Für viele von uns war er nicht nur Kollege, sondern auch ein guter Freund, den wir vermissen werden.
Heinz Niggemann